Dienstag, 21. November 2017

Nagelfluhkette Tag zwei, die Tour der Schmerzen.


Den Sonnenaufgang habe ich total verschlafen. Als ich aufstand und das Zelt abbaute, lachte die Sonne bereits vom Himmel herunter. Leider musste ich nach den ersten Meter Abwärts laufen gleich mal merken das mein linkes Knie wieder mal etwas verstimmt war und mir schmerzen bereitet. Egal Sagte ich zu mir, ich muss weiter, hier in der "Wildnis" gibt’s eh keine andere Möglichkeit.
Mein nächstes Gipfelziel ist rasch erreicht, den Gündleskopf 1748m.
Gündleskopf 1748m
Von hier geht es erst mal wieder ein paar Höhenmeter runter, mein Knie schmerzt hier extrem obwohl ich versuche mein Linkes Bein nicht zu belasten. Selbst beim rauf laufen auf das Rindalphorn schmerzte mein Knie. Erste Gedanken über einen Vorzeitigen Abbruch gehen mit durch den Kopf. Ich quäle mich ein bisschen den Berg hoch, ist auch relativ Steil. Immer wieder höre ich Gämse herum tollen, sehe sie aber nicht.
Als ich das Rindalphorn 1822m endlich erreichte kamen Glücksgefühle in mir auf, Toller Berg, Sensationelle Aussicht!

Nach einer kleinen Verschnaufpause und einem Schwätzchen mit einer jungen sportlich Frau, die mir beim Abstieg davon lief, ging es für mich weiter über den Gelchenwanger Kopf
Gelchwanger Kopf 1805
Von hier weg geht es mir wieder etwas besser und der Hocchgrat kommt näher. Das ist ja der vermutlich meist besuchte Gipfel der Nagelfuhkette. Man sieht es auch auf meinem Foto! Nebenbei ist es auch noch der Höchste Gipfel der Bergkette.
Hochgrat 1834m
Das Panorama hier oben ist Genial, ich verstehe die Leute die hier hoch wollen, auch wenn sie nur mit der Bahn Hochfahren!


Beim Abstieg vom Hochgrat zur Hochgratbahn schmerzt mein Knie wieder extrem und ich komme sehr langsam voran. Wieder flammten Gedanken hoch, soll ich hier abbrechen und mit der Bahn runter fahren? Sehnsüchtig blickten meine Blicke weiter in Richtung Westen. Da drüben ist die Grenze zu Österreich, da ist der Falken und der Hochhäderich! Ist nicht mehr weit weg.
Komm, sag ich zu mir selber, ich geh noch ein paar Meter und schau mal wie der Weg weiter geht! gesagt getan und ich lief ein bisschen weiter. Ohne Probleme geht es weiter. Der Weg ist für Touristen gemacht worden.

Kurz entschlossen entschied ich mich, einen Gipfel nehme ich noch, und dann kann ich immer noch umdrehen. Sobald es etwas aufwärts oder gerade dahin geht, sind auch die Schmerzen wieder weg. trotzdem gehe ich extrem vorsichtig und langsam weiter.
So quäle ich mich so langsam auf den nächsten Gipfel, den Seelekopf 1663m.
Seelekopf 1663m
Ein unscheinbarer Grashügel, aber ein Gipfel mehr. Ohne nur eine Sekunde nach zudenken ging ich weiter Richtung Heimat. Richtung Österreich. Abwärts musste ich arg die Zähne zusammen beißen. Ich beiße mich weiter durch, den Hohenfluhalpkopf 1636m und der Rohnehöhe 1641m beachte ich gar nicht. Egal ich werde diese Tour wieder wiederholen bestimmt. Dann werden auch diese Gipfel beachtet.
Mit zusammen gekniffenden Zähne schlepp ich mich weiter zum Falken 1564m.
Falken 1564m
Auf einem wunderschönen Gratweg, der zum teil Stahlseil gesichert ist, geht es weiter in Richtung Hochhäderich. Mit schmerzen im Knie schlepp ich mich vorwärts, genießen konnte ich diesen Schönen Weg leider nicht. Aber ich komme bestimmt wieder!! Erleichtert war ich als ich den Hochhäderich endlich vor mir war.
Hochhäderich 1565m
In der Hochhäderich Hütte die direkt unterhalb des Gipfels ist, genehmige ich mir ein Essen und entdecke direkt über dem Eingang ein cooles Vogelnest.

Schon cool was man alles erleben kann auf einer Wanderung.
Auf direkten Weg gehe ich nun hinunter nach Hittisau von wo ich mich mit dem Öffi hinaus ins Rheintal fahren lasse.

Einkehrmöglichkeiten; Hochhäderich Hütte und Hochbergbahn.
Dauer ca: 7 Stunden






Dienstag, 14. November 2017

Nagelfluhkette Tag Eins



Es war, für mich, das Highlight des Jahres 2017. Schon lange stand dies Tour auf meiner Wunschliste und nun konnte ich mir dieses endlich erfüllen. Diese Gebirgskette ist ca  20 km lang und erstreckt sich vom Deutschen Immenstadt bis zum Österreichischen Hochhäderich. Das besondere dieser Bergkette ist ihr Gestein. Der Nagelfluh, diese Gesteinsschichten sind nichts anderes als von den Gletschern der Eiszeit aufgehäufte Moränen. Der darin befindlichen Sand bindet dabei die abgerundeten Steine so gut zusammen wie Beton.
Morgens fuhr ich mit dem Zug nach Immenstadt. Direkt am Bahnhof Immenstadt begann mein kleines Abenteuer. Das Wetter war so lala mal Sonne, mal Wolken mit kurzem Regenschauer. Des öfteren am Tag wurde ich etwas Nass, erst am späten Abend wurde das Wetter deutlich besser.
Vom Bahnhof Immenstadt ging es direkt zur Mittagsbahn, die is ca 10 min vom Bahnhof entfernt. gleich hinter der Talstation des Mittagsberges geht ein kleiner Fussweg hoch zum Berg, Ich war da ganz alleine unterwegs.

Ab und zu hat man von diesem Weg, eine tolle Aussicht auf Immenstadt.
 
Es geht vorbei an der Alpe Hochried.


Leider geht von hier nur noch ein Güterweg hoch zum Mittagberg. Ist etwas fad zu laufen, auch hier war ich fast alleine unterwegs.
Schöner Blick ins Tal hinunter


Immer wieder gab es kurze Regenschauer.

Bei der Schwanden Alm musste ich mich sogar mal für 20 min Unterstellen da es sehr heftig Regnete.
Aber dafür hatte man immer, bedingt durch die klaren Luft, eine tolle Aussichten.

Oben auf dem Ersten Gipfel der Nagelfluhkette angekommen, ist es eher unspektakulär. Aber es gibt bedingt durch die Bahn die hier heraufführt mehr Menschen.
Mittagberg 1451m

Aber die Aussicht ist Genial da oben.

Lange halt ich mich da oben aber nicht auf. Es geht weiter, hab noch was vor heute.
Vorbei am offenen Tor zur anderen Welt!

Danach ist man rasch auf dem nächsten Gipfel, das Bärenköpfle 1463m.

Von hier geht es auf einem kleinen Pfad weiter und es kommt bald das erste Highlight dieser Tour.
Der Steineberg befindet sich schon auf 1683m und ist auf einem Leiternweg zu erreichen.

Man kann diese Leiter aber auch umgehen, indem man rechts den normal weg weiter folgt. dann muss man halt ein paar Meter wieder zurück laufen. Damit man dann auf dem Steineberg stehen kann.
Steineberg 1683 m 
Von hier an ist es eine wunderschöne Gratwanderung und rasch geht es weiter auf das Steineköpfle.
Steineköpfle 1669m
Der Weg ist von nun an schmal und von Zeit zu Zeit mit Drahtseilen versichert.


Ich liebe solche Wege! Ich komme gut voran und stehe bald auf dem Gipfel Nr. 5
Stuiben 1749m 
Auf dem Weg zum Sedererstuiben kam ich sogar in einen kurzen Graupelschauer. Aber die Aussicht ist trotz dem fehlenden Sonne genial hier oben.

Das weiter Ziel immer direkt vor den Augen geht es weiter. Immer etwas auf und ab mit kleinen Kletter Einlagen aber nichts gröberes. Rasch ist der Sederstuiben erreicht.
Sedererstuiben 1737 m
Es wird bald dunkel werden aber den Buralpkopf geht noch.
Buralpkopf 1772m
Das Wetter bessert sich langsam und es wird Zeit das Nachtlager auf zu stellen. Ich entschloss mich dazu direkt unterhalb des Buralpkopfes in einer schönen Windgeschützten Mulde. Doch der Sonnenuntergang muss noch genossen werden, bevor es zur Nachtruhe geht.





Gute Nacht ich freue mich schon auf den nächsten Tag!

Dauer: knappe 7 Stunden
Länge: ca.  15 km
Höhenunterschied: Rauf, 1584m runter; 600m
Einkehrmöglichkeitenen: Bergstation Mittag.



Dienstag, 7. November 2017

Kellaspitze 2017m Marul


Es schien ein sehr leichter Berg zu sein, doch dieser Berg hat es doch noch in sich. Vorallem die letzten Meter bis zur Spitze. Die Aussicht von hier oben ist auch genial! Sollte man jedenfalls mal oben gewesen sein, sonst hat man was verpasst!
Am Ortsanfang von Marul befindet sich ein großer kostenloser Wanderparkplatz. Von hier geht man ein Stückchen die Strasse hoch und biegt dann bald links ab in Richtung Kellaspitze. Es geht erst mal auf einen geteerten Weg hoch.
Blick zurück zur Kirche von Marul, direkt darunter befindet sich eigentlich auch der Parkplatz
Diesen eher Langweiligen Weg, kann man als Wanderer immer wieder abkürzen wenn man den kleinen Wegen direkt durch die Wiesen folgt.

Schnell kommt man voran und man geht an der Stafelfeder Alpe vorbei.
Stafelfeder Alpe
Schließlich kommt man auf den Grat, hier geht man den rechts weg in Richtung Kellaspitze.

Von hieraus hat man das Ziel bald vor Augen.

Ein mehr oder weniger Steiler Weg führt mich dem Ziel immer näher ran. Mitten durch den Latschen wald.
Die letzten Höhenmeter haben es in sich.


Mir gefällt es und ich komme sehr schnell voran. Bald schon stehe ich auf dem Gipfel. In nur gemütlichen 2 Stunden 20 erreichte ich diesen.

Auf diesem Gipfel hat man eine tolle geniale Aussicht.

Leider zog das Wetter rasch zu und in Richtung Bludenz waren schon Blitze zu sehen. Also entschloss ich mich zu einem schnellen Abstieg.
Beim Abstieg wurde ich dann noch von den Alp Bewohner begrüßt.

 

Für was manchmal Abkürzungen gut sind, sah ich als ich den Abstiegsweg durch ne Alpwiese Abkürzte. Ich fand einen Neobiota. Den Tintenfischpilz. 
Tintenfischpilz

Dauer: gemütliche 4,5 bis 5 Stunden
Länge: 10,35 km
Höhenunterschied rauf: 1040 m runter: 1045 m
Einkehrmöglichkeiten: Gasthof Walserklause





Sonnenaufgang Kanisfluh


Wieder eine Tour die ich im Dunkeln gelaufen bin und das schon im Juni. :-)
Die Kanisfluh ist ein sehr bekannter Sonnenaufgangs Berg. Wer einen Einsamen Gipfel sucht ist hier wohl falsch. Aber es lohnt sich auf jeden fall hier oben den Sonnenaufgang zu erleben.
Mit dem Auto fährt man am besten über Au bis zur Alpe Öberle. Hier gibt es einen kleinen Gebührenfreier Parkplatz. Für den Aufstieg im Dunklen sehr gut geeignet, ist der Güterweg zur Edelweiß Hütte hoch. ich habe die Wanderung noch etwas verlängert weil ich bis kurz vor der Oberen Alpe gelaufen bin, um dann auf den Alpin Wanderweg hoch zum Holenke zu kommen.
Um diese Uhrzeit war ich noch ganz alleine Unterwegs, aber ich war auch sehr früh drann. Wollte ich doch auf keinen Fall den Sonnenaufgang verpassen.
Nach gemütlichen 1,5 Stunden stehe ich dann auf der Kanisfluh, bzw dem Holenke 2044m. Noch ist dunkel, aber ein Silberstreif am Horizont ist schon zu sehen.

Es ist schön ruhig hier oben, doch das sollte sich bald ändern?

Es wird heller, und mein Einsamer Gipfel wird voller.

und voller

Und guck da, die Sonne kommt vor!
Verrückt es kommen immer noch Menschen rauf. Doch die ersten Sonnenstrahlen des Tages sind nicht nur mystisch, sondern sie wärmen einem auch ungemein.

Ich verlasse den Gipfel und gehe langsam zurück zum Parkplatz. Mir ist es nun zu laut und zu voll geworden. Aber nicht ohne noch ein paar Schnappschüsse zu machen.





Tolles Wetter, tolle Wanderung doch leider hat alles sein Ende, es geht zurück zur Edelweiß Hütte

Schon Herbstnebel? ne quatsch war ja erst Mitte Juni!


Die Kanisfluh ist immer eine Wanderung wert. Ein toller Berg. Mit etwas Glück kann man hier auch Steinböcke beobachten.

Dauer: gemütliche 2,5 - 3 Stunden
Länge: in Etwa 8,26km
Höhenunterschied: rauf ca 596m runter ca 596m
Einkehrmöglichkeit: Gasthof Edelweiß Alpe Öberle